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Das Seebärchen-Abzeichen

  • Flauscher und Bären
  • 11. Feb. 2021
  • 13 Min. Lesezeit

KG wacht davon auf, das pausenlos feine Härchen und etwas Flauschiges über ihr Gesicht streichen. Verschlafen brummt sie: "Hmmhmm, wer flauscht denn da?".

"KGeheee, bist du waahaach?". KG klappt ein Auge auf und sieht, keine zwei Zentimeter von sich entfernt, drei Hamster- und zwei Bären- Knopfaugenpaare, die sie anstarren. Rasch klappt das Auge wieder zu. "Nein, bin ich nicht".


"KGeheee, Duhuuu..." Schlaubi zupft ungeduldig am KGs Schlafanzug-Ärmel. KG klappt jetzt beide Augen auf. „Duhuuu, dürfen wir raus zum Spielen, mmhmm ja??“. KGs Blick wandert von den Kindern über das breite Himmelbett zum Fenster wo gerade Spielsachen der Kinder im Garten durch die Luft gewirbelt werden. Also hatte sie doch nicht geträumt. Das Pfeifen kam von draußen wo gerade ein mächtiger Sturm am Tosen war. „Nein Schlaubi das geht nicht. Guck doch wie es draußen stürmt. Abaa, abaa das ist prima, wir können den Lümmel hissen, wie das der Michel in Schweden immer macht!“. KG klettert aus dem Bett, läuft den hellen Parkettboden hin zum Fenster und versucht raus zu schauen. „Hoffentlich ist der Schaden nicht allzu groß“ sagt sie leise zu sich selbst. Nachdem sie den Garten nicht in Gänze überblicken kann, öffnet sie kurz das Fenster und beugt sich für einen Augenblick nach draußen. Der Schwall eiskalter Luft ist Schlaubis Chance. Sofort hebt er den Lümmel Bruder so hoch er kann. „Flieg Lümmäääl, fliiiieg“. Lümmel flattert wie ein tapsiges Küken mit den kurzen Ärmchen. „Fliiiieg Lümmäääl“ wiederholt Schlaubi jubelnd.


KG, die das Fenster eilig wieder geschlossen hat, hastet zu Schlaubi zurück, nimmt ihm den Lümmel vorsichtig ab und setzt diesen sanft auf den Fußboden. „Aber KG! Auf dem Boden kann der doch nicht fliegen!“. Schlaubi verleiht seiner Entrüstung lautstark Ausdruck und stemmt entschieden die kleinen Tatzen in die schmalen Hüften. Nachdem KG seinem Bruder keine Antwort gibt schlägt Flint vor „dann spielen wir eben fangen. Du bist dran Schlaubi“, stupst ihn und rennt los. KG sieht noch wie Schlaubi nach vorne kippt, versucht in letzter Sekunde die Hand nach ihm auszustrecken, erwischt ihn aber nicht und das Drama nimmt seinen Lauf. Schlaubi knallt mit der Schnauze gegen den Bettpfosten brüllt gleich drauf los, mehr erschrocken als schwer verletzt. „Auuaaaa“. Dicke Tränen kullern über seine runden Wangen während er sich ungläubig auf den Pöter fallen lässt. KG die schon im nächsten Moment neben ihm auf den Boden kniet, fragt mitfühlend „Schlaubi, ist es sehr schlimm?“. Beruhigend streicht sie über sein kleines Köpfchen während Flint zurück kommt und sich erschrocken entschuldigt. „Tut mir wirklich leid Schlaubi-Bär“. Noch ehe Schlaubi antworten kann erklimmt Lümmel KGs Schoß und hält ihr einen Prospekt unter die Nase. „KG, KG, da müssen wir hin, mhmmm naaaa!“.

KG liest inmitten des Stimmengemurmels eines verletzten Großbären, eines reumütigen Unfallverursachers und eines lösungsorientierten Jungbären: „Schlechtes Wetter, schlechte Stimmung, bei uns sind Sie immer richtig. Spaßbad Kinderglück! Wir bieten Ihnen Rutschen in verschiedenen Größen, Sprudelbad und Kakao-Becken. Spaß für die ganze Familie!“.


KG schaut noch mal nach draußen, der Sturm scheint sich zulegen. Um dennoch ein neuerliches, gut gemeintes Jungbären-Hissen zu vermeiden, stimmt sie zu. „Na gut, dann fahren wir da hin. Geht es denn Schlaubi-Bär?“. Schlaubi, der nicht den kleinsten Kratzer davongetragen hat, stimmt tapfer zu. „Es wird schon gehen, wenn wir ein Biene Maja Pflaster drauf kleben“ erklärt er theatralisch. „In Ordnung, dann packen wir gleich unsere Badetaschen!“. KG hat kaum ausgesprochen, da läutet das Telefon. Die Oma ist dran. Noch ehe KG rangehen kann ruft Lümmelchen im „wir holen schon mal die Taschen KG mhmm naaa“ und rennt los - gefolgt von Schlaubi und den Flauschern.


„KG! Ich wollte mal mit meinen Enkel-Bären und -Hamstern sprechen“. „Das geht im Moment leider nicht, Mama. Wir packen gerade unsere Sachen, weil wir ins Schwimmbad fahren wollen“. „KG! Bei diesem Sturm? Das ist gefährlich. Und im Schwimmbad lauern auch viele Gefahren und du bist so gutmütig und stimmst immer allem zu. Du lässt den Kindern zu viel durchgehen“. „KGeheee? Dürfen wir unsere Sonnenhütchen und die Liegestühle mitnehmen? will Fee wissen, die eigens wegen dieser Fragen zurück gesaust ist. „Ja natürlich dürft ihr Fee!“.


"KG! Du hörst mir ja gar nicht zu“ hört KG die Oma in den Hörer sagen. „Doch, doch Mama ich höre schon zu, aber ich muss jetzt aber auflegen, wir sind gleich abfahrtbereit“. Schlaubi und Lümmel kommen nach Filou und Flint zu KG zurück. „Wir nehmen unsere Taucherausrüstung mit, du hast ja schon die Kakao-Brillen, und wir haben die Taucherflossen“. Die Bären zeigen auf ihre Flossen. KG überlegt kurz ob sie den Bären schon mal klarmachen sollte das sie überhaupt nicht tauchen können, schlägt dann aber diplomatisch vor „kommt wir ziehen uns jetzt an und dann fahren wir los. Die Taucherflossen könnt ihr im Schwimmbad anziehen“. Indes hofft KG, dass die Bären die Taucherflossen bis dahin vergessen haben, weil die anderen Kinder ihre Art von Taucherflossen - KGs alte Gummihandschuhe, die sie normalerweise zum Putzen nimmt, mitleidig belächeln könnten.


„Aber wir können doch mit den Taucherflossen zum Auto gehen, die sind doch wie eine Art Schuhe, mhmm jaa!“. KG wird verbindlicher. „Ihr zieht euch die Winterstiefelchen und die Mäntelchen an. Alles andere kommt nicht in Frage. Ich denke Firi würde das auch nicht gut finden“. Beide Bären schielen zeitgleich auf ihre Bärenfone. Nein, Firi hat bislang weder angerufen noch geschrieben. Schwein gehabt! Infolgedessen entscheiden sie sich für den klügeren Weg und folgen KGs Bitte. Umständlich ziehen sie sich die Taucherflossen von den Tatzen und laufen dann in den Flur um sich dort ihre Winterstiefel anzuziehen. Nachdem KG allen fünf Kindern die Mäntelchen angezogen hat, jedem Einzelnen zwei Tatzen- bzw. Pfötchenschuhe übergestülpt und die Mützen aufgesetzt hat, die Badetaschen der Kinder hochgenommen und das Haus abgeschlossen hat, wuseln alle zusammen zum Auto das in der Einfahrt steht.


KG hat gerade die Kinder in ihren Kindersitzen festgeschnallt, sich nach vorne gesetzt und ihren Gurt angelegt, da läutet erneut das Telefon. KGs Mutter ist noch mal dran. „Also KG, ich wollte dir sagen...“. „Mama, Du bist auf laut, wir sitzen im Auto“. „Ach so, ach ja ich wollte euch nur viel Spaß wünschen. Hallo liebe Kinder“. „Hallo Oma“ und schon plappern alle wild durcheinander um Oma zu erzählen, dass sie jetzt ins Schwimmbad fahren werden wo es ganz viele Rutschen und Spiele geben wird. Oma ermahnte die Kinder freundlich „ihr denkt aber bitte daran nicht im Schwimmbad zu rennen, Kinder. Das ist gefährlich man kann ausrutschen und…“. „Mama, hat Tante Hildegard eigentlich mal wieder angerufen?“. Und schon mischt sich Schlaubi ein. „Tante Hildegard? Das ist die nette Frau mit den orangen Haaren, die immer möchte, dass ihr ein Küsschen gebe und das möchte ich nicht! Kommt sie bald zu Besuch?“. Und schon kann sich KG entspannen, denn sie weiß das Schlaubi Oma mit Fragen löchern wird - zumindest solange bis sie am Schwimmbad angekommen sind, optional auch noch länger. Als Schlaubi seiner Oma gerade erzählt, dass Tante Hildegards Bonbons auch nicht schmecken, biegt KG auf dem Parkplatz des Schwimmbades ein und bringt das Auto zum Stehen. „Mama, wir müssen jetzt leider Schluss machen wir sind da“. Einen Teil des fröhlich quietschenden „Tschüss Oma“ hört die Oma noch, dann legt KG auf.


„So Kinder wir gehen jetzt da rein und halten uns alle an den Tatzen und Pfötchen damit keiner verloren geht in Ordnung?“. Die Kinder jubeln lauthals. „Oh schaut mal, wer da steht“. KG zeigt auf die dick eingepackte Hamsterdame die vor dem Schwimmbad-Eingang wartet. „Das ist ja Firii“ ruft Lümmelchen und rennt los, kaum dass KG seinen Gurt gelöst hat, gefolgt von den anderen Kindern. Alle umarmen Firi überschwänglich und freuen sich sehr, dass sie mit ins Schwimmbad kommt. Nachdem sich alle Kinder an Pfötchen und Tatzen festhalten und nur der Lümmel seine freie Tatze KG gegeben hat, entsteht eine Kinderkette um die alle anderen Besucher, die ebenfalls ins Bärenbad möchten, grinsend einen weiten Bogen machen.


An der Kasse werden KG und die Kinder freundlich begrüßt. „Den Bärsonalausweis bitte“ erklärt die Kassiererin freundlich. Das lassen sich Lümmelchen und Schlaubi nicht zweimal sagen. Erfreut zücken sie die selbstgemalten Ausweise und legen sie stolz der Kassiererin vor. Die Hamster, die wesentlich erwachsener als die Bären sind, bitten höflich um Entschuldigung dafür, dass sie ihre Ausweise nicht dabeihaben. „Wir rutschen mit der großen Rutsche!“ erklärt Schlaubi unaufgefordert woraufhin die Kassiererin entgegnet „dann zeig mir mal bitte dein Seebärchen-Abzeichen“. „Mein Seebärchen-Abzeichen? Was soll denn das sein?“. Schlaubi guckt KG ratlos an. „Das Seebärchen“ erklärt die Kassiererin „ist die Voraussetzung für die große Rutsche. Ohne das Seebärchen dürft ihr nicht auf die große Rutsche, das wäre zu gefährlich. Wenn ihr keines habt, dürft ihr nur die kleine Rutsche nehmen“. KG fragt freundlich „und wie bekommen wir solche Seebärchen, wohl wissend, dass ihre Kinder sicher die größte Rutsche nutzen werden wollen. „Dazu müsst ihr einen Kurs im Vorfeld abzulesen. Der Kurs fängt in 10 Minuten an. Wenn ihr euch beeilt könnt ihr noch mit dran teilnehmen. „Was müssen wir denn in dem Kurs tun? fragt Firi nebenbei, während sie schwitzend den Reißverschluss ihrer dicken Jacke öffnet und die Kassiererin erklärt: Ihr müsst vom Beckenrand springen, eine Bahn lang schwimmen und einen Keks vom Boden des Taucherbeckens retten. Das ist alles“. Sie schnippst locker.


Hinter den Kindern ertönt eine Stimme: Das ist ja einfach, das können wir“. Firi dreht sich um und sieht zwei kleine Elche hinter sich stehen - ein Elch-Mädchen und ein Elch-Junge. Begleitet werden beide von ihrer großen Elch-Mutter. Frau Elch nickt KG und den Kindern freundlich zu, das Elch-Mädchen winkt dem Lümmel fröhlich zu - der wiederum freut sich und winkt gut gelaunt zurück. KG erklärt daraufhin „na dann mal ab in die Umkleidekabine“ und scheucht ich die Kinder gutmütig vor sich her.


„Das Mädchen muss dem Lümmel-Bruder überhaupt nicht zuwinken, KG. Überhaupt nicht, mmhmm jaa?“. Schlaubi schält sich gerade aufgebracht aus der Jeanshose und muss seinen Unwillen dringend KG zur Kenntnis geben. „Aber Schlaubi, freue dich doch wenn der Lümmel neue Freunde findet“. Schlaubi, der sich seine Badehosen wie immer bis unter die Achseln hochzieht schnaubt verächtlich, lässt sich aber zu keinen weiteren Äußerungen in diese Angelegenheit mehr hinreißen.


KG kommt mit ihren Kindern zeitgleich aus der Umkleidekabine wie Frau Elch mit Egon und Elena. Firi und Flint stellen von vornherein klar: „Wir setzen uns auf unsere Sonnenstühle, dort hinten bei den Palmen“. Firi ergänzt: „ich kann ohnehin nicht gut schwimmen, da bleibe ich lieber draußen“. KG kann diese Aussage nicht wirklich durchdenken, weil sich Frau Elch gerade theatralisch mit dem Huf an ihren Kopf fasst und nachhaltig beteuert „meine Kinder schlafen seit zwei Tagen nicht mehr richtig vor Aufregung. Sind ihre auch so nervös?“. KG erwidert „nein eigentlich nicht, wir wussten ja bis vor 10 Minuten noch gar nichts von dem Kurs“.


Die Kinder trollen indes im Hamster- und Bärenmarsch dicht gedrängt hinter Egon und Elena, um den Anschluss nicht zu verpassen, in Richtung Badebär-Meisterin“. Die Schwimmbärin begrüßt gerade freundlich die Teilnehmer als ein Schwimmbär um die Ecke biegt und sich als zweiter Kursleiter vorstellt. Schlaubi ist sichtlich erleichtert.


„Bitte stellt euch doch alle mal mit eurem Namen und mit eurem Alter vor“ erklärt der Bademeister freundlich. Schlaubi plappert sofort los, Lümmelchen nickt. Als Schlaubi ganz offensichtlich noch weiter ausholt, stoppt ihn der Bademeister grinsend und fragt „möchtest du vielleicht Kinder-Sprecher für die Kursdauer werden?“. Schlaubi schaut KG ratlos an, weil er nicht wirklich weiß was das sein soll. KG ihrerseits nickt ihm aufmuntern zu, auch wenn ihr selbst nicht wirklich bewusst ist welche Pflichten ein solcher Kindersprecher erfüllen muss. „Und du Herr Bademeister! Was muss ich denn da machen?“ platzt Schlaubi frei weg von der Schnauze heraus und bringt damit sowohl den Bademeister als auch die Kursleiterin zum Lachen. „Das ist ganz einfach“. Der Kursleiter freut sich über so viel Offenheit und erklärt „der Kindersprecher ist das redefreudigste Kind in der Gruppe und wenn alle anderen Kinder etwas nicht verstehen oder sich nicht zu fragen trauen macht das der Kindersprecher für sie. Es ist da so eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe!“. Schlaubi erwidert sofort „ja das mache ich. Ich bin ab sofort der Sprecher!“. Firi klatscht stolz in die Pfoten. „Mein Schlaubi-Bär“. Schlaubi verknotet verlegen die Tatzen, dann lächelt er stolz und nach der Vorstellungsrunde lächeln alle anderen Kinder genauso stolz, weil jedes Kind eine besondere Aufgabe bekommen hat.


Nachdem nun alle Formalitäten geklärt sind geht die ganze Gruppe zum Nichtschwimmerbecken in dem alle Kinder stehen können. Lümmel und Schlaubi sind schon voraus gerannt bis zu dem Becken auf das der Kursleiter gezeigt hat. Dort warten inzwischen auch schon die anderen Kinder. KG lehnt sich zufrieden zurück und wendet ihr Gesicht zu Firi. „Schau mal Firi, wie schön sich beiden Kindergarten-Verweigerer in die Gruppe einfügen“. Firi stimmt zu und meint „sie merken gar nicht dass das ja auch eine Art Kindergarten ist und zeigt auf die anderen Kinder - das kleine Schafmädchen, der Dackel-Junge, das Otter-Zwillingspaar und, und, und - alles Kinder in Schlaubis und Lümmels Alter. „Vielleicht können wir die Kinder ja mal zu uns einladen“ überlegt Firi laut. KG stimmt begeistert zu. „Oh ja das müssen wir dann nur noch dem Schlaubi schonend beibringen - es sind ja auch Mädchen dabei“ und grinst von einem Ohr zum anderen. Firi grinst ebenfalls.


Im Becken planschen die Kinder gerade vergnügt - die Schwimmbären zeigt spielerisch alle Schwimmbewegungen, die die Kinder ganz einfach nachplanschen. Schlaubi ruft unüberhörbar „KG, Firi, guckt ich kann schwimmen“ und bekommt ein Schwall Kakao in die Schnauze gespült, den er zufrieden herunterschluckt. Die Schwimmbärin erklärt, dass die Kinder zum Abschluss der ersten Übungsrunde vom Beckenrand springen dürfen. Also klettern alle nacheinander aus dem Becken, stellen sich auf und hüpfen bei drei in den Kakao nachdem die Schwimmbärin nach eins und zwei, sehr laut dreiii gerufen hat. Die Kinder klatschen lautstark ins wohlschmeckende Nass, das mit einer ausholenden Welle nahezu über den Beckenrand wogt. Danach macht die Bademeisterin einen Haken hinter jeden Namen – bei „Sprung vom Beckenrand absolviert“.


„Die Seebärchen-Gruppe macht jetzt bitte 10 Minuten Pause danach machen wir mit Teil 2 – „Rettungstauchen eines Kekses“ weiter. Während eurer Pause stärkt ihr euch bitte mit den leckeren Sachen dort hinten“. Die Kursleiterin zeigt auf den Otter und den Ganter, die gerade ein einen Servierwagen in Form eines Segelbootes an den Beckenrand schieben. „Ottfried und Gustav werden euch mit einer gesunden Stärkung versorgen!“. KG liest auf dem Segel des Bootes „Ottfried Otter und Gustav Ganter - Obst und Gemüse aus heimischen Gärten“ und ist baff. Nicht zuletzt deshalb, weil Schlaubi und Lümmel mit den anderen Kindern sofort zu dem kleinen Servierwagen stürmen und Apfelstückchen, Gurkenscheiben und kleine Tomaten genüsslich in ihre Schnauzen stopfen. KG schaut Firi an, die ungläubig feststellt „die Bären essen Obst und Gemüse?!“. Zeitgleich gesellt sich Frau Elch zu Firi und KG. „Gucken sie sich das an“ erklärt Frau Elch gleichermaßen verdattert. „Meine Kinder essen Obst und Gemüse. Zu Hause konnte ich ihnen das nie vermitteln. Dort muss noch auf jedes Gericht, egal was ist, ein Löffel Nutella“. Firi und KG verziehen irritiert das Gesicht. „Ja, ja tatsächlich auf jede Speise. Selbst auf das abendliche Heu-Sandwich muss ein riesiger Löffel Nutella drauf, sonst rühren sie es nicht an. Und hier essen sie tatsächlich Gurke und Tomate“.


Aus dem Lautsprecher ertönt „Die Seebärchen-Anwärter finden sich bitte wieder bei ihrer Kursleiterin ein, die Seebärchen-Anwärter bitte!“. Der Lautsprecher verstummt. „Wir tauchen jetzt nach den Keksen. Wer möchte anfangen?“. Die Otter-Zwillinge melden sich sofort. Und ohne jede Schwierigkeit tauchen sowohl Ottilie, als auch Ottokar problemlos nach dem jeweiligen Keks und halten ihn bereits nach kurzer Zeit triumphierend in den Pfoten. „Wer möchte als nächstes?“ fragt die nette Dame. Schlaubi meldet sich und schon geht es los. Schlaubi taucht ab, und taucht und taucht und taucht nicht mehr auf. KGs Herz beginnt zu rasen. In dem Moment in dem sie von ihrem Sonnenstuhl, auf den sie bislang entspannt lag, aufspringen will um nach Schlaubi zu rufen, taucht der rundliche Bär auf. „Da ist kein Keks. Stell dir vor, da ist kein Keks“ motzt er unüberhörbar. Die Kursleiterin hinterfragt „bist du dir sicher?“. „Mmhmmm jaaa! Ich habe alles abgesucht von vorne bis hinten da ist kein Keks“. „Das sollte er aber sein“. „Also als der Osterhase damals unser Osternest versteckt hat, war sich die Oma auch sicher, dass er das im Garten getan und was soll ich dir sagen...“. Verärgert rudert Schlaubi auf der Stelle hin und her. Die Kursleiterin ist sich sicher, dass Schlaubi kein Detail auslassen wird und unterbricht ihn höflich“. Momentmal bitte, Schlaubi-Bär“. An ihren Kursleiter-Kollegen gewandt fragt sie „kann es sein, dass du vergessen hast den Keks zu deponieren?“. Der Bademeisterbär untersucht seine Liste nach Schlaubis Namen - und tatsächlich er hat vergessen bei Schlaube den Keks abzuhaken. „Es tut mir leid Schlaubi. Komm raus, du hast die Übung erfolgreich absolviert. Zur Belohnung bekommst du zwei Kekse“. Schlaubi, durch die doppelte Portion sofort versöhnt, klettert begeistert aus dem Becken und holt sich seine beiden Kekse ab. Dann flitzt er so schnell der eben darf, denn am Beckenrand darf nicht gelaufen werden, zu Firi und KG und überreicht den überzähligen Keks feierlich an seine Flauscher-Geschwister. Danach geht er entspannt zurück zum Becken und beobachtet fasziniert wie es sein Lümmel-Bruder und alle anderen Kinder gleichermaßen erfolgreich ihre Kekse vom Boden des Beckens pflücken.


„Das habt ihr Klasse gemacht, suuuper toll“ lobt KG Schlaubi und Lümmel über den grünen Klee - so stolz ist sie auf ihre beiden Kinder. Nachdem der letzte Seebärchen-Aspirant die zweite Prüfung erfolgreich absolviert hat, verkündet der Bären-Bademeister unüberhörbar. „So liebe Kinder jetzt steht eure letzte Prüfung an. Danach stehen zwischen der großen Rutsche und euch keine Hindernisse mehr. Als letzte Prüfung ist eine Bahn zu schwimmen, eine Bahn umfasst 12 Meter. Jeder von euch wird das schaffen, da bin ich völlig sicher“. Lümmel und Schlaubi die inzwischen heimlich an der anderen Seite des Kakao-Beckens schwimmen geübt haben, hängen jetzt schlaff am Beckenrand. „Das schaffen wir doch nie, wie soll das denn gehen, ich bin so müde und ich habe Hunger“ jammern sie voller Selbstmitleid vor sich hin. Firi, die das von weitem hört flüstert KG zu, dass sie die Bären unterstützen wird.


„So dann nehmen wir bitte alle Aufstellung am Beckenrand. Auf mein Zeichen springt ihr in den Kakao und schwimmt die Bahn bis zum anderen Ende durch“. Firi läuft währenddessen an den Bären vorbei und ruft „Bären, ich feuere euch an!“. Dabei übersieht sie scheinbar eine große Kakaopfütze die parallel zum Beckenrand verläuft, läuft - anstatt langsamer zu gehen - auch noch schneller und schlittert mit einem Mal scheinbar unkontrolliert am Becken entlang. Der Bademeister ruft „auf die Plätze fertig los“ und fast zeitgleich rutscht Firi aus, fällt in den Kakao und quietscht am anderen Ende ins Becken um Hilfe. Der Bademeister guckt KG kurz an - er kann Firis Verhalten nicht wirklich deuten. Schließlich war sie die beste Absolventin des fortgeschrittenen Seehamster-Abzeichens. Noch ehe er sich einen Reim darauf machen kann hüpfen Schlaubi und Lümmel ins Kakao-Becken und paddeln so schnell sie können. „Firi, Firi, halte durch wir sind gleich da, mhmm jaaa“ ruft Schlaubi hektisch. Innerhalb kürzester Zeit sind beide bei ihrer Schwester angelangt und helfen ihr aus ihrer scheinbaren Misere. Firi bedankt sich überschwänglich für die Kakao-Notrettung und nimmt sich fest vor, dass sie sich bei Schlaubi und Lümmel für diesen kleinen Trick entschuldigen wird, wenn die Bären alt genug sind um Firis Verhalten zu verstehen. Im Moment ist sie furchtbar stolz darauf, dass die beiden sie so selbstlos gerettet haben.


KG steht mittlerweile bei den drei Kindern und hilft den triefenden Fellbündeln aus dem Becken. „Ihr müsst jetzt zur Seebärchen-Verleihung. Da vorne bekommt ihr euer Abzeichen.“ Sobald die Bären außer Hörweite sind, ermahnt KG Firi gutmütig „abaaa Firiii“ und umarmt die kleine Hamsterdame versöhnlich.


Der Bademeister hält eine kurze Ansprache, so stolz ist er auf die Kinder, die konzentriert bei der Sache geblieben sind. Und alle Kinder hören artig zu. Nicht mal Schlaubi plappert dazwischen. Nach der kurzen Rede bekommen jedes Kind ein Abzeichen für die Badehose, einen Muffin und die Freigabe jetzt die große Rutsche nutzen zu dürfen. KG macht Fotos ohne Ende und auch Frau Elch kann den Augenblick gar nicht oft genug mit dem Fotoapparat einfrieren.


Die anfangs so begehrte Rutsche wird schlussendlich dann doch nur zweimal von den Bären genutzt, danach möchten sie nach Hause fahren, weil sie von den Anstrengungen des Tages so müde geworden sind. Alle Kinder verabschieden sich überschwänglich voneinander und verabreden sich dazu bald wieder gemeinsam schwimmen zu gehen. Rekordhalter im Große-Rutsche-nutzen sind an diesem Tag Filou und Fee die - immer ein Auge auf die Bären haltend – pausenlos gerutscht sind. Huuuiiii……..



...und ein weiteres Abenteuer findet Ihr unter "Unsere Geschichten". 😀

 
 
 

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